Elektrische Zigarette als Lösung für schwangere Raucherinnen?

Bereits des Öfteren wurde die Redaktion von Elektronische-Zigaretten.net auf das Thema Schwangerschaft und Elektrische Zigarette angesprochen. Zentrale Frage: ist es sinnvoll als Schwangere bzw. später als stillende Mutter von der Tabak-Zigarette auf die [intlink id=“6″ type=“page“]Elektrische Zigarette[/intlink] umzusteigen?

Die beste Gelegenheit aufzuhören!

Rauchen in der Schwangerschaft – Bild: Fotolia

Eins vorweg – Eine Schwangerschaft ist für rauchende Frauen die beste Gelegenheit, endlich mit dem Laster Rauchen aufzuhören. Wem die im medizinischen Fachjargon formulierten Auswirkungen eines Zigarettenkonsum während der Schwangerschaft zu abstrakt sind, sollte sich das Bild vor Augen halten, das eine erfahrene Hebamme formulierte: „Im Grunde genommen ist es so, dass man mit jedem Zug an einer Zigarette dem Kind so schadet, als wenn man ihm mit dem Fuß auf die Nabelschnur tritt und ihm so den Sauerstoff abschnürt“. Das Bild mag medizinisch gesehen nicht ganz korrekt sein, aber als Motivation zur Rauchentwöhnung ist es sicher gut geeignet. Das ungeborene Kind raucht jede einzelne Zigarette mit!

Rauchen & Nikotin während der Schwangerschaft

Grundsätzliche sind alle äußerlichen Einflüsse zu vermeiden, die zu Entwicklungsstörungen des Gehirnes bzw. zur Frühgeburtlichkeit führen können. Menschliche Embryonen und Föten reagieren während der Schwangerschaft, besonders in der Zeit vom 18. bis 85. Tag nach der Befruchtung, empfindlich auf sogenannte „teratogene“ Einflüsse. Dazu zählen insbesondere Infektionen, Röntgenstrahlen, Alkohol, fruchtschädigend wirkende Medikamente und insbesondere der Gift-Cocktail einer Tabakzigarette.

Zigarettenrauch: Das im Rauch von Tabakzigaretten enthaltene Arsen, Chrom und Cadmium ist nachgewiesenermaßen erbgut- und fruchtschädigend. Rauchen erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt und damit für ein niedriges Geburtsgewicht. Die Neugeborenen sind anfälliger für Krankheiten und haben ein höheres Risiko, in den ersten Monaten zu sterben. Langfristig leiden die Kinder häufiger unter Lern- und Konzentrationsschwächen, sind hyperaktiv und haben einen niedrigeren Intelligenzquotienten. Trotzdem geht man aufgrund von Befragungen davon aus, dass etwa 15-18 Prozent der Schwangeren rauchen.

Nikotin: Zwar wird ist die fruchtschädigende Wirkung von Nikotin bisher nicht eindeutig bewiesen, aber man geht davon aus, dass ein erhöhter Nikotinspiegel im Blut der Mutter zu einem Absinken der Sauerstoffversorgung des Fötus führt. Daher ist auch die elektrische Zigarette in Verbindung mit einem nikotinhaltigen Liquid in der Schwangerschaft nicht zu empfehlen, auch wenn sie gegenüber der Tabakzigarette sicher das mit Abstand kleinere Übel wäre.

Rauchen & Nikotin während der Stillzeit

Rauchen in der Stillzeit – Bild: Fotolia

Die Ansichten darüber, was einer rauchenden Stillenden empfohlen werden soll, sind kontrovers. Einerseits sind die großen Vorteile des Stillens für die Entwicklung des Kindes bekannt, andererseits sind negative Effekte auf die Milchproduktion, der Übergang toxischer Substanzen in die Muttermilch sowie Spätfolgen bei der weiteren Entwicklung des Kindes zu erwarten.

Rauchen senkt nachweislich den Prolaktinspiegel einer stillenden Mutter. Das Hormon Prolaktin stimuliert das Wachstum der Brust während der Schwangerschaft und führt zur Milchproduktion (Laktation) im Verlauf der Stillzeit.

Bei starken Raucherinnen (10-15 Zigaretten täglich) kommt es zum verspäteten Milcheinschuss und zur verminderten Milchproduktion. Zudem kann der Zigarettenkonsum bei dem gestillten Baby zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen und Durchfall führen.

Viele der zahlreichen toxischen Substanzen einer Tabak-Zigarette gehen nachgewiesenermaßen in die Muttermilch über. Insbesondere kanzerogene Stoffe, wie zum Beispiel Dioxine, Benzpyrene, Nitrosamine und Schwermetalle gelangen in die Muttermilch.

Nikotin, das über die Mund- und Rachenschleimhaut sowie die Lungen aufgenommen wird, geht in die Muttermilch über. Bei jeglicher Zufuhr von Nikotin, sei es durch Tabak-Zigaretten, elektronische Zigaretten oder Nikotinpräparate (Nicorette, Nicorette Inhaler), kann ein Nikotinspiegel in der Muttermilch erreicht werden, der eine Wirkung auf das Kind ausübt. Nach dem Nikotinkonsum, steigt der Nikotinspiegel im Blut und in der Muttermilch einer stillenden Mutter zuerst an und sinkt dann im Laufe des Tages wieder ab. Die Halbwertszeit für Nikotin beträgt ca. 1,5 Stunden. Das bedeutet, dass nach 90 Minuten erst die Hälfte des Nikotins abgebaut bzw. ausgeschieden wird. Eine rauchende Mutter sollte es daher in jedem Fall vermeiden, direkt nach dem Zigarettenkonsum zu stillen. Aber selbst, wenn die Mutter den Zigarettenkonsum zeitlich so gut wie möglich steuert, führt sie einem Säugling bei einem normalen 3-4-stündigen Stillrhythmus kontinuierlich Nikotin zu.

Sollte es der Mutter wirklich nicht möglich sein, auf die Zufuhr von Nikotin zu verzichten, ist es ernsthaft zu erwägen, den Säugling früh auf Flaschennahrung umzustellen.

Passivrauchen

Selbst wenn die Schwangere oder die stillende Mutter keine Zigaretten (mehr) konsumiert, geht von rauchenden Partnern oder Mitmenschen eine nicht unerhebliche Gefahr aus. Es besteht z.B. ein Zusammenhang zwischen Passivrauchen und SIDS, besser bekannt als plötzlicher Kindstod.

Da über die kindliche Lunge sehr rasch eine passive Aufnahme erfolgt, wenn die Mutter oder andere Personen in der Nähe des Kindes rauchen, sind Erkrankungen der Atemwege im Kindesalter Kindern von Raucher häufiger. Eine rauchbelastete Umgebung ist daher unbedingt zu vermeiden.

Hier kann die Elektrische Zigarette ein Lösungsansatz sein. Erfahrungsgemäß können selbst starke Raucher ohne Entzugserscheinungen auf die E-Zigarette umsteigen. Es reicht ja bereits aus, wenn nur in Gegenwart des Kindes der Konsum der Tabakzigaretten durch die Benutzung einer elektrischen Zigarette ersetzt wird. Vom Dampf einer elektronischen Zigarette geht jedenfalls keine Belastung des jungen Lebens aus. Soviel Verantwortungsgefühl sollte jeder klar denkende Mensch aufbringen.

Fazit

  1. Jeder Raucherin muss klar sein, dass es zum vollkommenen Rauchverzicht während der Schwangerschaft und in der Stillzeit keine wirkliche Alternative gibt.
  2. Wem es nicht möglich ist, auf seine regelmäßige Nikotindosis zu verzichten, verhindert durch die Benutzung der elektrischen Zigarette zumindest die Belastung des Föten bzw. Säuglings mit den toxischen und karzinogenen Stoffen des Tabakrauchs.
  3. In der Stillzeit ist der Nikotinkonsum – wenn er schon nicht ganz vermieden werden kann – zeitlich so zu steuern, dass das Nikotin möglichst nach dem Stillen und möglichst lange vor dem nächsten Stillen konsumiert wird.
  4. Für die Mitmenschen, die Schwangere bzw. stillende Mütter Passivrauch aussetzen, ist die elektrische Zigarette definitiv eine Alternative. Ermöglicht sie doch, die Belastung des ungeborenen oder jungen Lebens durch Passivrauch auf null zu reduzieren.

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