Schützt die elektrische Zigarette vor der Schweinegrippe?

 

Eine [intlink id=“6″ type=“page“]elektrische Zigarette[/intlink] sieht zwar aus wie eine herkömmliche Filterzigarette, funktioniert allerdings gänzlich ohne die Verbrennung von Tabak. Die kleinen Hightech-Teile werden von Lithium-Ionen-Akkus gepowert und erhitzen mit einer Heizwendel im Inneren winzige Mengen eines sogenannten Aroma-Liquids. Um ein möglichst reales Raucherlebnis zu simulieren, ist diese Flüssigkeit mit Nikotin und Aroma angereichert, das den Geschmack bekannter Zigarettenmarken verblüffend echt imitiert. [intlink id=“415″ type=“post“]Hauptbestandteil des Liquids [/intlink]elektrischer Zigaretten ist allerdings Propylenglycol. Jetzt, vor dem Hintergrund der aktuellen Schweinegrippe-Diskussion, erscheint eine altbekannte Eigenschaft von Propylenglycol in einem ganz neuen Licht. Bereits seit 1942 ist bekannt, dass verdampftes und inhaliertes Propylenglycol Grippeviren abtötet.

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Schweinegrippe-Virus – Bild: Fotolia

Zigarettenraucher Top-Risikogruppe für Schweinegrippe & Co.

Impfungen gegen Grippe und Lungenentzündung sind laut Impfkommission am Robert-Koch-Institut für alle Menschen mit chronischen Krankheiten, vor allem der Lunge, ratsam. Raucher gehören zur Top-Risikogruppe derer, bei denen die Schweinegrippe einen schweren wenn nicht sogar tödlichen Verlauf nimmt (Informationen zur Schweinegrippe).

Die bei den meisten starken Rauchern vorzufindende und gemeinhin als „Raucherhusten“ bagatellisierte chronische Bronchitis gehört zur Gruppe der „chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen“ (Chronic Obstructive Pulmonary Disease, Abkürzung: COPD). Die Hauptursache einer chronischen Bronchitis ist eine Störung der sogenannten Lungen-Flimmerhärchen. Diese Flimmerhärchen sind durch den Zigarettenrauch geschwächt und können den bei Rauchern vermehrt anfallenden Schleim nicht mehr abtransportieren. Der Schleim bleibt in den Bronchien liegen und führt zu Entzündungen. Unbehandelt oder bei andauerndem Zigarettenkonsum entwickeln sich bei vielen Rauchern in der Folge schwere Lungenerkrankungen wie z.B. Lungenschwund und Lungenkrebs.

Elektrische Zigarette hilft ohnehin

Am Wichtigsten ist der sofortige Verzicht auf Zigarettenrauch. Wer nicht raucht, senkt auch drastisch sein Risiko für COPD und andere Lungeninfekte wie z.B. eine Virusgrippe. Ein solcher Entzug ist für den Betroffenen sicher schwierig, für die Gesundheit jedoch unerlässlich. Durch den Verzicht auf Zigarettenrauch können die Beschwerden des Betroffenen stark gemildert werden. Die elektrische Zigarette kann hier sofort Abhilfe verschaffen, da sie dem „Raucher“ keinerlei Rauch bzw. Verbrennungsprodukte zufügt. Alleine durch den Umstieg auf diese „Nikotinverdampfer“ wird die Austauschfunktion der Lunge nicht weiter gestört, es kann wieder mehr Sauerstoff aufgenommen werden, die Atemnot verschwindet zunehmend und der Körper ist nicht mehr so anfällig gegenüber Infektionen.

Affen bedampft

Das Aroma-Liquid einer elektrischen Zigarette enthält zu rund 90% Propylenglycol. Die antimikrobielle Wirksamkeit dieses Stoffes untersuchte Dr. Oswald Hope Robertson bereits 1942 an der Universitätsklinik von Chicago. Seine Studie belegt, dass Propyleneglycol verschiedene Erkrankungen der Atemwege wie z.B. Lungenentzündung oder Grippe verhindern kann, wenn es verdunstet und inhaliert wird.

Dr. Robertson ist nicht gerade ein medizinischer Nobody. Während des 1. Weltkriegs führte er an der französischen Front Untersuchungen zur Haltbarkeitmachung von Blutkonserven durch, die ihm den Titel „Erfinder der Blutbank“ verschafft haben.

Über die Studie berichtete das renommierte TIME-Magazin in seiner Ausgabe vom 16. November 1942. Dr. Robertson besprühte eine Gruppe von Mäusen zunächst mit Propylenglycol und danach mit Grippe-Viren. Alle Mäuse überlebten. Dann versprühte er in der identischen Versuchsanordnung alleine die Grippe-Viren. Alle Mäuse starben. Um die Langzeitauswirkungen einer permanenten Inhalation von Propylenglycol zu untersuchen, studierte Dr. Robertson im Anschluss die Wirkung des Propylenglycol-Dampfes auf Affen, die er sich von der Universität von Puerto Ricos „School of Tropical Medicine“ besorgt hatte. Nach vielen Monaten mit Propylenglycol-Bedampfung waren die Affen „glücklicher und fetter als je zuvor“.

Einsatz in Zahnpasta und Nebelmaschine

Der von Dr. Roberts untersuchte Stoff Propylenglycol ist (1,2-Propandiol) ist eine klare, farblose, nahezu geruchlose und stark wasserbindende Flüssigkeit. Sie wird beispielsweise bei der Herstellung von Kaugummi und Zahnpasta und seit neuestem sogar als Futterzusatz für Milchkühe verwendet. Der Stoff ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen und trägt auch die Bezeichnung E 1520. Neben der für elektrische Zigaretten sehr wichtigen Eigenschaft, Aromastoffe zu binden, ist diese Substanz für den „Rauch“ einer elektrischen Zigarette verantwortlich. Abgeschaut wurde diese Eigenschaft bei professionellen Nebelmaschinen, die beim Training für Feuerwehrleute und Bühneneffekte eingesetzt werden und die allesamt auf Propylenglycol-Basis arbeiten.

Ein sehr interessanter Untersuchungsansatz wäre jetzt natürlich, ob „künstlich benebelte“ Menschen wie Discjockeys oder Bühnentechniker tatsächlich vom Schweinegrippe-Virus verschont werden.

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